Garten ist unsere Leidenschaft - Und dies ist unsere Herausforderung!

Gartentipps

 

An dieser Stelle einige Anregungen zur Umsetzung unserer Gartenphilosophie: 

Rückschnitt:

Den Rückschnitt von Stauden führen wir weitestgehend erst im zeitigen Frühjahr durch. Dies hat verschiedene Vorteile. So kann sich wunderschöner winterlicher Frost an den Pflanzen niederlassen und die schönsten winterlichen Eindrücke zaubern. Pflanzenteile die sich über den Winter welk um die Pflanzen auf den Boden legen, bilden einen vorteilhaften Winterschutz für die Pflanze. Die im Winter verwelkten Pflanzenteile müssen im Frühjahr nicht mehr zurückgeschnitten werden und bilden eine Mulchschicht, die der Pflanze den ersten Dünger des Jahres zuführt. Somit ist weniger Rückschnitt und ein kostenloser Dünger  für Boden mit einer doppelten Zeitersparnis verbunden. Die aufzuwendenden Zeiten für den Rückschnitt werden so auf ein Minimum reduziert. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass die abgestorbenen Pflanzenteile den Neuaustrieb nicht behindern.

 

Mulchen:

Zur Unterdrückung von Unkraut in den Blumenbeeten während der Wachstumszeit mulchen wir im Frühjahr mit einer Schicht aus Holzhäckseln. Sie sieht sauber aus und ungerdrückt Unkräuter zu annähernd 100 %. Die sehr vereinzelten Unkräuter, die hindurch kommen, können leicht mit zwei Fingern aus der Mulchdecke heraus gezogen werden. Zeiten des Unkrautpflückens sind bei uns hierdurch endgültig beendet. es gibt in den Beeten kein Unkraut mehr. Holzhäcksel können oft günstig bei Bauhöfen der Kommunen, Komposthöfen oder Unternehmen, die trockene Holzhäcksel zum Heizen verkaufen, erstanden werden. Die meisten Pflanzen mögen eine Mulchschicht und erhalten hieraus nach und nach neuen Dünger. Bodenlebewesen bevölkern vermehrt die Beete und sogen so für lockeren Boden. Während der feuchten Jahreszeit nimmt die Mulchschicht überschüssige Flüssigkeit auf, hält diese von den Pflanzen fern und schützt sie vor dem Faulen. In der trockenen Jahreszeit speichert die Mulchschicht Wasser und schützt die darunterliegenden Erdschichten vor Austrocknung. Im Winter dient Mulch als Wärmedämmung und hält die Füße der Pflanzen warm. Im Sommer wirkt diese Dämmung als Schattierung des Bodens und der Wurzeln und schützt so vor Austrocknung.

 

Brennnesseljauche:

Brennnesseljauche ist eine kostengünstige und naturnahe Alternative zu handelsüblichen Düngemitteln. Außerdem stärkt sie die Pflanzen und hält dadurch viele Schädlinge fern. Angesetzt im großen Fass (voll machen mit Brennnesseln und mit Wasser füllen), am besten in der letzten Ecke des Gartens (wegen des intensiven Geruchs) vergären lassen und zur Nächstenliebe der Nachbarn am besten zu später Stunde ausbringen. So kann sie während der gesamten Wachstumsperiode eingesetzt werden. Wir verwenden die Jauche sowohl unverdünnt als auch verdünnt zur Schädlingsabwehr und Stärkung von vielen Stauden, Sommerblumen und Kübelpflanzen. Aber auch für Rosen und Obstbäume ist sie vielseitig anwendbar. Schneiden sollte man die Brennnesseln jedoch nur vor der Blüte, wenn sie noch keine Samen angesetzt hat, ansonsten verteilen sich die Samen im gesamten Garten.

 

Rasenpflege:

Auch wenn wir auf separates Düngen und Wässern der Rasenflächen im Sommer verzichten, wollen wir trotzdem einen grünen und festen Rasen. Einerseits ist das Wässern sicherlich schwierig wegen der Größe der Rasenflächen, andererseits aber auch wegen fehlender Zeit und Lust am Rasensprengen und  -düngen, da wir unsere Zeit lieber an anderer Stelle im Garten einsetzen. Darüber hinaus hat unser vor allem im Winter sehr nasser Lehmboden in der Sommersonne einige Vorteile für den Rasen, da der Boden sehr lange die Feuchtigkeit speichert. Wir unterstützen dies in den Sommermonaten vor allem dadurch, dass wir den Rasen nicht so kurz mähen und mit fast jedem Schnitt mulchen (Rasenschnitt liegen lassen – mit Mulchmäher /-messer). Dies unterdrückt Unkräuter im Rasen, düngt direkt den Rasen mit dem eigenen Schnitt und hält diesen bei Trockenheit wesentlich länger grün.

 

Hochbeete mit Trockenmauern:

Wegen unserem schweren, lehmigen Boden, der in der kalten Jahreszeit oft und lange sehr nass ist, haben wir die vorhandenen, natürliche Gegebenheiten akzeptiert und versucht zu optimieren. Duch Hochbeete mit Trockenmauern konnten wir die oft zu feuchten Bedingungen für die Pflanzen verbessern. Wir haben versucht mit den Bodenbedingungen zu leben und sie soweit es geht zu verbessern. Mittlerweile sind in unserem Garen an die 30 Tonnen Natursteine als Trockenmauern verbaut und trennen die verschiedenen Gartenbereiche.

 

Preise / Kosten:

Materialien und Gegenstände versuchen wir möglichst kostengünstig zu beschaffen. So können bekannte Auktionsplattformen im Internet und andere Marktplätze oft interessante Preisalternativen bieten. Auch 1,- € - Artikel sind vielfach in unserem Garten untergebracht.


Oft sinken die Preise erheblich bei größerer Mengenabnahme von Artikeln, die oft oder mehrfach benötigt werden. So ist z.B. der Preis/t von Natursteinen oft mehr als doppelt so teuer bei Kleinstmengen gegenüber der Abnahme eines ganzen LKWs.


Beim Aufräumen nicht zu viel entsorgen. Oft können alte und antike Gegenstände als tolle Dekoration im Garten wiederentdeckt werden.


Pflanzen können oft preisgünstig auf Pflanzenbörsen im Frühjahr und Herbst in den umliegenden Orten getauscht oder gekauft werden. Ein Pflanzentausch ist oft auch mit Freunden und Bekannten möglich. Dies ist sicherlich die kostengünstigste Alternative.


Zur Düngung und Aufbereitung von Blumenbeeten verwenden wir häufig reifen Kompost. Wer diesen nicht selber im Komposter hat, oder mit dem eigenen nicht auskommt, kann sich diesen leicht besorgen. Viele Kommunen betreiben Kompostplätze und bieten den fertigen Kompost kostenlos an. Oft wird auch ein kostengünstiger Lieferservice angeboten, wenn größere Mengen benötigt werden.

 

Kiesbeete und Kinder:

Man hat uns für verrückt erklärt, als wir unser erstes Kiesbeet mit feinen Kieseln angelegt haben und zeitgleich unser erstes Kind laufen lernte. „Bei so kleinen Kindern habt Ihr den Kies demnächst überall im Garten, nur nicht da wo er hin soll“, warnte man uns. Wir haben bisher keines unserer Kiesbeete bereut. Unsere Kinder haben sicherlich ein oder zwei mal darin rumgekieselt. Sicher ist auch der eine oder andere Kiesel mal auf dem Rasen gelandet. Aber unsere Kinder haben sehr schnell gelernt, dass die großzügigen Spielmöglichkeiten und –flächen in unserem Garten für Kinder wesentlich interessanter sind als unsere Kiesbeete. Es liegt sicher daran, dass es immer unser Ziel war, nicht nur für uns einen Garten zur Erholung zu schaffen, sondern auch unseren Kindern genügend Raum an verschiedenen Stellen zu geben. Also einen Garten, in dem gelebt werden darf!

 

Der pflegeleichte Garten...

Viele glauben es vielleicht nicht, aber es ist keine Utopie sondern gelebte Realität... trotz der 5000m2. Es gibt ihn doch, den pflegeleichten Garten. Unser Ziel ist sicher nicht, den Hauptanteil der im Garten verbrachten Zeit mit mühevoller Gartenarbeit zu verbringen. Sondern vielmehr, ihn so pflegeleicht wie eben möglich zu halten, um vermehrt Zeiten im Garten zum Genießen und Ruhen zur Verfügung zu haben. Mit den oben genannten Methoden ist uns dies gelungen. Unkraut kennen wir nicht mehr. Alle Beete und Flächen sind auf die verwendeten Geräte hin ausgerichtet, damit zeitaufwendige Nacharbeiten erst gar nicht anfallen und die meisten Bäume dürfen so wachsen, wie die Natur es ihnen gebietet. So lässt sich der Zeitaufwand für den Garten auf sehr wenige Stunden an den Samstagen der Wachstumsperiode reduzieren.