Skip to main content
Menü
Exotengarten u. Ferienwohnung im Münsterland
  • Eine kleine Reise

    durch unseren Exoten-Garten

    im Münsterland

  • ​Mit aufmerksamem Blick

    Neues entdecken

  • Garten...

     eine Pause vom Alltag

  • Ein Garten zum Entdecken,

    Träumen, Entspannen und Chillen

  • Der etwas andere Garten -

    Stauden kann jeder

  • Palmen, Bananen, Yuccas,

    Kakteen, Baumfarne, Bambus...

Unsere exotischen Favoriten

MUSA BASJOO (Jap. Faserbanane)

Eine einzige, ca. 15 cm kleine Bananenpflanze ist Ursprung aller großen Bananenstauden in unserem Garten. Bis vor einigen Jahren konnte man die Art Musa basjoo in vielen Baumärkten im Frühjahr kaufen. Mittlerweile findet man sie kaum noch in normalen Gartencentern oder Baumärkten. Warum auch immer... Musa basjoo ist die winterhärteste Art und so für unsere Region bestens geeignet.

Schon lange faszinieren uns Bananenstauden. Die riesigen Blätter und die Blattmasse, die in nur einer Wachstumsperiode entstehen sucht in der Natur ihresgleichen. Früher hatten wir Bananenpflanzen wenn dann nur im Haus und auch nur kälteempfindliche Sorten. Und wir müssen sagen, dass auch diese sich aus heutiger Sicht am liebsten im Freien aufhalten und die Unterkunft im Haus nur vorübergehend und möglichst kurzfristig sein sollte. Wir hatten mit den Stauden im Haus in der ersten Zeit nur Probleme. Sie gingen uns, wahrscheinlich wegen zu viel Wasser im Winter, immer wieder ein. Bis wir sie wegen Platzmangel im Sommer ausquartieren mussten. Und plötzlich wuchsen sie hervorragend. Seitdem funktioniert es bestens.

Als wir dann erstmalig auf winterhärtere Sorten gestoßen sind, konnten wir natürlich nicht anders. So eine tolle und für unsere Breiten untypische Pflanze im eigenen Garten. Wir kauften ein Exemplar und pflanzten sie sofort in ein sonniges Beet aus. Sie wuchs schnell heran und nach dem ersten Frost, als alle Blätter herabhingen, schnitten wir sie auf ca. 1 m Höhe ab und packten sie in ein warmes Kleid aus Strohmatte und eine Innenfüllung aus Laub. Darauf eine ausrangierte  Glasscheibe, damit nicht ständig Regenwasser die Isolierung voll durchnässt.

Der Winter 2008/09 war mit -21°C der härteste seit wir denken können in unserem Garten. Als wir die Bananenstaude ca. Ende April auspackten, waren alle dicken Stämme bis unten hin Matsch. Wir schnitten alles ab und glaubten nicht mehr an ein Überleben unserer Banane. Als wir jedoch zwei Wochen später eine neue Staude im Gartencenter gekauft hatten und diese dazu pflanzen wollten,  siehe da, da meldete sich der alte Wurzelstock zurück und schlug wieder aus. 

Folgende Temperaturschwellen gelten für Musa basjoo als Richtschnur... Blätter erfroren ab -2/-3 °C, Stämme matsch/erfroren ab -6/-7 °C, Wurzelstock mit Mulchabdeckung winterhart bis min. -21 °C.  Je nachdem, was erhalten werden soll, muss entsprechend geschützt werden. Bei Erhalt der Stämme werden die Austriebe in der nächsten Saison natürlich wesentlich höher und üppiger. Um eine Blüte zu erreichen muss der Stamm einer Musa basjoo mindestens 4 Jahre die Winter überleben, da der Wachstumspunkt in ca. 20-30 cm Höhe nicht erfrieren oder zurückgeschnitten werden darf. 

Beim Winterschutz mit der Laubkompostmethode kommt es zur Wärmeentwicklung durch die Verrottung des Laubes, welches den Stämmen nicht schadet und ihnen sogar Wärme spendet. Bei unserem Winterschutz der Musa basjoo sind wir mittlerweile von der Laubkompostmethode abgekehrt. Seit vielen Jahren packen wir unsere auf 1m Höhe gekappten Bananenhorste als gesamtes nur noch mit 2 Lagen dicker Noppenfolie ein und stellen in kalten Nächten unter -6°C den bereits genannten Eimer mit 2-3 Grablichtern als Wärmequelle hinein. Dies ergibt einen Temperaturanstieg im Inneren des Verbaus von ca. 3-4 Grad pro Grablicht. Das reicht in unserer Region in der Regel völlig aus. Ansonsten kommt ein weiteres Grablicht hinzu. Der sichere Stand der Grablichter mit dem Eimer ist grundsätzlich sicherzustellen, um eine Brandgefahr auszuschließen! Eine separate Unterseite mit ausführlicher Fotodokumentation haben wir zusätzlich dem Thema "Winterschutz" gewidmet, da es für viele exotische Pflanzen übergreifend anwendbar und übertragbar ist.

Kleinere Bananenstauden-Ableger überwintern wir auch gerne mal warm im Haus. Dort erhalten sie über den Winter hin einen ordentlichen Wachtumsvorsprung. Bei einer längeren Kaltüberwinterung ist Vorsicht geboten. Schnell entsteht Schimmelbildung an den Stämmen, welche dann Schaden nehmen und eingehen können. Nach längerem Aufenthalt im Haus sollte eine Bananepflanze immer ganz langsam an die Sonne gewöhnt werden, sonst drohen Verbrennungen an den Blättern. In der Regel büßt die Pflanze nach dem Ausräumen die indoor gewachsenen Blätter durch Sonnenbrand oder Wind ein, da diese Indoor-Blätter wesentlich weicher und empfindlichen sind als Outdoor gewachsene Blätter. Wir schneiden beim Ausräumen mittlerweile alle Indoor-Blätter zurück, da sie draußen eh nicht lange durchhalten und die neuen Blätter draußen sehr schnell nachwachsen. Beim  Umpflanzen/-topfen ist Vorsicht geboten, teilweise sind die Stämme sehr empfindlich und brechen schnell beim Teilen oder Umpflanzen ab. Sie wachsen dann jedoch normalerweise wieder aus dem Stamm nach. 

Unser Fazit:
Wir hätten nie gedacht, dass Musa Basjoo mit so wenig Winterschutz so frosttolerant ist. Mit seinen riesigen Blätter beeindruckend für alle Gartenliebhaber des mediterranen Flairs.